Risikokommunikation: Wie können neurowissenschaftliche Methoden zur Gestaltung effektiver Gesundheitskampagnen beitragen?
Medienkampagnen sind ein Kernelement der gesundheitlichen Aufklärung der Bevölkerung. In einer Studie wurden jeweils 10 hoch und 10 niedrig effektive Anti-Alkohol-Videos präsentiert und währenddessen die Hirnaktivität der Betrachter mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie gemessen. Anhand der ISC-Analyse konnten wir zeigen, dass beide Reizkategorien zu ausgeprägter Synchronisierung der Hirnreaktion in Regionen führten, die bei der Verarbeitung visueller und akustischer Reize involviert sind. Ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Kategorien zeigte sich in höheren Gehirnregionen. Effektive Kampagnen synchronisierten die neuronale Verarbeitung in Regionen des dorsomedialen präfrontalen Kortex, der Insula, und des Precuneus signifikant stärker als niedrig effektive Videos. In der bisherigen Forschung wurden diese Gehirnregionen mit der Verarbeitung von Geschichten, selbst-relevanter Information, und Aufmerksamkeit auf saliente Reize in Verbindung gebracht.
In einer Folgestudie erweiterten wir ISC-Analyse auf eine andere neurowissenschaftliche Methode zur Messung der Gehirnaktivität, dem Elektroenzephalogramm (EEG).
Diese Studie liefern somit erstmals Belege, dass sich Unterschiede in der Effektivität von Gesundheitskampagnen in dem Ausmaß der Hirnsynchronisation widerspiegeln und dass effektive Kampagnen zur Gesundheitsprävention eine höhere „neuronale Reichweite“ erreichen, insbesondere in Hirnregionen, die mit selbstbezogenen und emotionalen Verarbeitungsprozessen in Verbindung gebracht werden.
Wissenschaftspreis der Werner und Erika Messmer-Stiftung für Dr. Martin Imhof
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