Einkäufe werden mit dem Rad transportiert

Forschung zur nachhaltigen Ernährung

Mit verschiedenen Studiendesigns möchten wir aus psychologischer Sicht Wege aufzeigen, wie es gelingen kann, nachhaltiges Ernährungsverhalten in den Alltag zu integrieren.

Im Rahmen der Forschungsprojekte, als Kooperationen mit externen PartnerInnen oder als Abschlussarbeiten führen wir Studien mit verschiedensten Designs im hoch relevanten Themenfeld nachhaltige Ernährung durch.

Umfrage in der Mensa der Universität Konstanz

2020 führten wir in Kooperation mit SEEZEIT Studierendenwerk Bodensee eine Umfrage in der Mensa der Universität Konstanz durch.

Aus der Pressemitteilung der Universität Konstanz vom 27.11.2023: In der Studie schätzten insgesamt über 5.000 KundInnen der Mensa die Nachhaltigkeit und die Gesundheit von 29 verschiedenen Essensoptionen ein. Zusätzlich wurden genaue Werte für Umweltverträglichkeit und Gesundheit ermittelt, indem die exakten Rezepturen der Mahlzeiten mit einem speziellen Algorithmus analysiert wurden. Die Ergebnisse zeigen klar: Viele Teilnehmende hielten gesunde Lebensmittel automatisch auch für nachhaltig.

„Interessanterweise stand diese Wahrnehmung jedoch in keinem systematischen Zusammenhang mit der tatsächlichen Übereinstimmung zwischen den Nachhaltigkeits- und Gesundheitswerten der Mahlzeiten“, sagt Gudrun Sproesser. Denn: Auch gesündere Mahlzeiten können wenig umweltfreundlich erzeugt werden, und umgekehrt kann nachhaltige Kost wenig gesundheitsförderlich sein.

Die Studie wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Projektes „Collective Appetite“ des Exzellenzclusters Kollektives Verhalten der Universität Konstanz (2117– 422037984; PI Britta Renner) und des Projektes „Why people eat in a traditional or modern way: A cross-country study“ (1610/2-1, PI Gudrun Sproesser) gefördert.

Sproesser, G., Arens-Azevedo, U., & Renner, B. (2023). The “healthy = sustainable” heuristic: Do meal or individual characteristics affect the association between perceived sustainability and healthiness of meals? PLOS Sustainability and Transformation, 2(11), e0000086. https://doi.org/10.1371/journal.pstr.0000086


Retterbox gegen Lebensmittelverschwendung

Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) fertigte eine „Retterbox“ gegen Lebensmittelverschwendung an, um diese im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche gegen Lebensmittelverschwendung Ende September 2022 in ausgewählten Kommunen in Bayern zu verteilen.

Die AG Renner begleitete dieses Modellprojekt in Form einer durchgeführten Wirksamkeitsevaluation. Die Teilnehmenden der Aktion nahmen hierzu vor, während und nach der Nutzung der Retterboxen an einer Online-Befragung teil.

Neben der wissenschaftlichen Evaluation zur Wirksamkeit einer solchen Maßnahme dienten die Ergebnisse auch der zielgruppengerechten Weiterentwicklung von Inhalten und Kommunikationsmaterialien der Box. Die Ergebnisse des Pilotprojektes finden sich in der Ausgabe 7-8/2024 von "Schule und Beratung, Fachinformationen aus der Landwirtschaftsverwaltung in Bayern" des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus.


Logo der Zuckerstudie

Die Zuckerstudie

In dieser Studie wurde untersucht, ob eine auf Nudging basierende Intervention den Zuckerkonsum bei einem gewohnheitsmäßigen täglichen Verhalten wie dem Süßen von Kaffee verringern kann. Wie die Ergebnisse zeigen, konnte mit der Halbierung des Schüttvolumens eine 20% Reduktion des Zuckerverbrauchs erreicht werden.

Villinger, K., Wahl, D., Engel, K., Renner, B. (2021). Nudging sugar portions: a real-world experiment. BMC Nutr 7, 65. https://doi.org/10.1186/s40795-021-00473-9


Logo der Trinkwasser-Studie

Trinkwasser-Studie

Trotz erheblicher Preisunterschiede, Umweltbedenken und streng kontrollierter Leitungswasserqualität in den meisten Industrieländern ist der Verbrauch von abgefülltem Wasser in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Um die Faktoren, die mit dieser Konsumverschiebung zusammenhängen, genauer zu erforschen, untersuchten wir anhand von Online-Befragungen und Verkostungsexperimenten, wie sich Gesundheits- und Risikobedenken sowie hedonistische und Bequemlichkeitsfaktoren zwischen Verbrauchergruppen in Deutschland unterscheiden.

Debbeler, L. J., Gamp, M., Blumenschein, M., Keim, D. A., & Renner, B. (2018). Polarized but illusory beliefs about tap and bottled water: A product- and consumer-oriented survey and blind tasting experiment. Science of the Total Environment, 643, 1400-1410. Advance online publication. doi: https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2018.06.190