Prävention von Psychosen als Modell einer präventiven Präzisionspsychiatrie

Wann
Donnerstag, 9. November 2023
19:30 bis 21 Uhr

Wo
G300

Veranstaltet von
Prof. Dr. Daniela Mier und Dr. Michael Odenwald, Hochschulambulanz für Forschung und Lehre, AG Klinische Psychologie , Fachbereich Psychologie

Vortragende Person/Vortragende Personen:
PD Dr. phil. Frauke Schultze-Lutter, Dipl.-Psych., Klinik und Polyklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe „Ringvorlesung“.

Verzögerungen in der Behandlung von Frühstadien von Psychosen tragen zu den häufig immensen Belastungen durch Psychosen bei. Dabei eröffnet die bei etwa 98% der Patient:innen auftretende durchschnittlich 5-6jährige Prodromalphase durchaus einen guten Ausgangspunkt für eine indizierte Prävention. Hierfür wurden klinische Hochrisikokriterien entwickelt, die auf attenuierten und kurzen, spontan remittierenden Positivsymptome sowie feinen, selbsterlebten Störungen in Denkprozessen beruhen und ein etwa 300fach erhöhtes Psychoserisiko anzeigen. Zudem wurden zur Verbesserung der Vorhersagepräzision im Einzelfall maschinelle Lernalgorithmen basierend auf weiteren klinischen, demografischen, neurokognitiven und biogenetischen Daten für verschiedene Ausgänge entwickelt. Die daraus resultierenden Risikoprofile ermöglichen eine stratifizierte Intervention, die den Nutzen maximiert und die Kosten und negativen Therapiefolgen minimiert. Dieser Ansatz kann im Erfolgsfall als Modell für die Präzisionsprävention in der Psychiatrie dienen.