Hormone

Was sind eigentlich Hormone?

Hormone sind chemische Botenstoffe im Körper, die Informationen vermitteln. Sie sind in die Regulation zahlreicher Körpervorgänge involviert, wie beispielsweise Atmung, Ernährung, Sexualfunktionen, Blutdruck und Wasserhaushalt. Im Gegensatz zu Neurotransmittern, die an der  Kommunikation zwischen Zellen beteiligt sind, sind Hormone für die Kommunikation über größere Distanzen hinweg zuständig, beispielsweise für die Kommunikation zwischen Magen und Gehirn. Sie reisen dazu über unsere Blutbahn und können so ihre Wirkung an vielen Orten im Körper entfalten.

Die Art und Menge freigesetzer Hormone wird von verschieden inneren (endogenen) und äußeren (exogenen) Faktoren beeinflusst. Dabei wirken Hormone, Gedanken, Gefühle und Verhalten wechselseitig (reziprok): Die Ausschüttung des Hormons Oxytocin beeinflusst beispielsweise unser Sozialverhalten, gleichzeitig hat unser Sozialverhalten Auswirkungen auf die Oxytocinausschüttung.

Was sind Stresshormone?

"Stresshormon" ist ein populärwissenschaftlicher Begriff für Hormone, die im Rahmen einer Anpassungsreaktion des Körpers auf besondere Belastungen ausgeschüttet werden. Dabei ist die Hauptfunktion dieser Stressreaktion die Freisetzung von Energiereserven zur Vorbereitung auf eine unmittelbare Flucht oder einen Kampf.

Zu den wichtigsten Hormonen, die bei kurzfristigen Belastungen ausgeschüttet werden, gehören die Katecholamine Dopamin, Nordadrenalin und Adrenalin. Unter Anderem sind sie für die Beschleunigung des Herzschlags und der Atmung verantwortlich. 

Der Begriff „Stresshormon“ wird der Funktion dieser Hormone aber nicht vollumfänglich gerecht. Neben der Freisetzung in Reaktion auf Stress und Belastung spielen „Stresshormone“ bei der Regulierung vieler weiterer wichtiger Funktionen wie Motivation, Gedächtnis, und Aufmerksamkeit eine Rolle.

Welche Rolle spielt Cortisol bei Stress?

Eine weitere wichtige Gruppe von Stresshormonen sind Glukokortikoide. Insbesondere die Ausschüttung von Cortisol, einem Hormon der Nebennierenrinde, regt eine Vielzahl von physiologischen und psychologischen Prozessen an, die uns dabei helfen, belastendende Situationen zu bewältigen. 

Die Ausschüttung von Cortisol wird durch die Steuerungshormone CRH und ACTH kontrolliert. Nimmt unser Gehirn eine Gefahr wahr, startet eine Kettenreaktion. Die Ausschüttung von CRH wird angeregt, was wiederum zur Ausschüttung von ACTH führt und schließlich die Freisetzung von Cortisol bewirkt. Dabei folgt die Regulation des Cortisolspiegels dem homöostatischen Prinzip und wird durch negative Feedback-Mechanismen je nach Bedarf und Situation angepasst. Liegt eine ausreichende Menge an Cortisol vor, wird die Ausschüttung von CRH und ACTH gehemmt und es kommt infolge auch zu einer verringerten Ausschüttung von Cortisol selbst. 

Cortisol hat eine Vielzahl von Effekten in unserem Körper, so z.B. die Glukoneogenese aus der Leber, die erleichterte Speicherung von Energie in Fettzellen, die vereinfacht gesagt alle mit der kurz- und langfristigen erhöhten Bereitstellung von Energie für den Organismus in Verbindung gebracht werden können.

Cortisol erhöht...

  • Energiebereitstellung
  • Blutzuckerspiegel
  • Körpertemperatur
  • Blutdruck
  • Atemfrequenz
  • Aufmerksamkeit

Cortisol reduziert...

  • Schmerz
  • Entzündungen
  • Immunabwehr