FAQ zur Reform des PsychThG
Am 01.09.2020 trat die Reform des Psychotherapeutengesetzes in Kraft, mit der viele Änderungen des Studiengangs Psychologie sowie der Ausbildung zum*r Psychotherapeut*in einhergehen. Wir versuchen hier, einen Überblick über die Veränderungen sowie eine Hilfestellung für alle Studieninteressierten und Studierenden zu geben, die eine Tätigkeit als Psychotherapeut*in in Erwägung ziehen.
In der untenstehenden Grafik findest du einleitend eine Gegenüberstellung des bisherigen Weges und des reformierten Weges in die Psychotherapie.
Hier findest du die Antworten auf allgemeine Fragen zur Reform und dem neuen Studiengang
Wie sieht der alte Weg aus?
Mit dem bisherigen Ausbildungsweg meinen wir ein 5-jähriges Studium, das aus dem Bachelor sowie einem daran anschließenden Master der Psychologie besteht. Darauf folgt eine Ausbildung zum*r Psychotherapeut*in (entweder 3 Jahre in Voll- oder 5 in Teilzeit) sowie die Approbation, also die staatliche Zulassung zur Behandlung. Die Prüfung der Fachkunde und die sozialrechtliche Anerkennung ermöglicht dann die Erlaubnis zur eigenständigen psychologischen Psychotherapie.
Wie sieht der neue Weg aus?
Der reformierte Ausbildungsweg sieht einen Psychologie-Bachelor vor, der die Voraussetzung für einen Master in Psychotherapie darstellt. Auf den Master Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie (M.Sc. KLIPP) folgt die Approbation zum*r Psychotherapeut*in, welche die Erlaubnis beinhaltet, den Titel “Psychotherapeut*in” zu führen und zu behandeln. Um diese Behandlungen mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen zu können, ist eine Weiterbildung als Fachpsychotherapeut*in vonnöten, für die 5 Jahre Vollzeit vorgehsehen sind. Allerdings ist nach der aktuellen Planung auch eine Weiterbildung in Teilzeit möglich. Anschließend erfolgt ebenfalls die Prüfung der Fachkunde sowie die sozialrechtliche Anerkennung für die Erlaubnis zur eigenständigen psychologischen Psychotherapie.
Wann tritt die neue Regelung in Kraft?
Das neue Psychotherapeutengesetz ist am 01.09.2020 in Kraft getreten. Seit diesem Zeitpunkt können Studienanfänger*innen nur noch nach neuer Regelung PsychTh werden. Das heißt konkret, dass du, falls du im Wintersemester 2020/2021 dein Studium begonnen hast, in den neuen Bachelor wechseln musst, um die Ausbildung zum*r Psychotherapeut*in absolvieren zu können.
Wie ist der aktuelle Stand der Reform?
Der 3- jährige Bachelorstudiengang wird in Konstanz zum Wintersemester 2021/22 angeboten werden. Hierfür wird es für Studienanfänger*innen ab dem Wintersemester 2020/2021 Wechselmöglichkeiten geben. Der Fachbereich strebt möglichst reibungsfreie Übergangsmöglichkeiten an. Ab dem Wintersemester 2023/24 kann in Konstanz dann auch der neue 2-jährige Masterstudiengang absolviert werden.
Wie sieht die neue Weiterbildung aus und wie lange wird sie dauern?
Die Weiterbildung erfolgt 5 Jahre in Berufstätigkeit (in Teilzeit dementsprechend länger) und führt zur neuen Berufsbezeichung “Fachpsychotherapeut*in”. Du hast die Wahl zwischen der Psychotherapie für Kinder und Jugendliche und der Psychotherapie für Erwachsene und legst deinen Fokus dann auf ein Psychotherapieverfahren (z.B. Verhaltenstherapie).
Besteht ein finanzieller Unterschied zwischen dem alten und neuen Ausbildungsweg?
Wenn du deine Ausbildung zum*r Psychotherapeut*in nach dem alten Weg absolvierst, musst du die Ausbildungskosten zu einem großen Teil selber finanzieren. Seit dem 01.09.2020 wirst du als PiA während deiner stationären Zeit mit mindestens 1000€ brutto vergütet.
Wenn du deine Ausbildung allerdings nach dem neuen Weg machen wirst, bekommst du während deiner stationären Praxistätigkeit PT1 TvöD E13. Das sind dann circa 4000€ brutto. Dazu kommt, dass du deine Seminare nicht mehr selber finanzieren musst und du als PiW sozialversicherungspflichtig angestellt wirst.
Wie verhält es sich mit der Regelstudienzeit bei einem Wechsel? Welchen Einfluss hat das auf BAföG?
Als Studienanfänger*in des WS 20/21 wirst du direkt in dein jeweiliges Fachsemester wechseln (d.h. wenn du im WS 2021/22 ins 3. Semester kommst, dann wechselst du auch ins 3. Fachsemester), weshalb der Wechsel keinen Einfluss auf deine Regelstudienzeit haben wird. Allerdings musst du eventuell Inhalte nachholen müssen, wodurch es zu Verzögerungen kommen könnte. Hier kann aber das Corona- Semester zum Vorteil werden. Der Fachbereich ist bestrebt uns die Beendigung des Studiums in Regelstudienzeit zu ermöglichen. Mit dem BAföG Amt besteht deshalb keine konkrete Vereinbarung.
Wie wird das Angebot der Lehrveranstaltungen im 4-jährigen B.Sc. gestaltet werden? Gibt es eine Mindestanzahl an Studierenden, damit die Vorlesungen und Seminare des 4-jährigen B.Sc. weiterhin normal laufen?
Es gibt keine Mindestanzahl, damit die Vorlesungen und Seminare weiterhin stattfinden. Die Vorlesungen des 4-jährigen Bachelors werden nach Möglichkeit innerhalb der regulären Regelstudienzeit weiterhin angeboten. Es wird zudem eine ausreichend große Bandbreite an Seminaren vorhanden sein, u.a. auch weil sich Synergien mit dem 3-jährigen B.Sc. bilden lassen. Gleichwohl wird die Vielfalt des Angebotes langfristig nicht für alle Aufbaumodule des 4-jährigen B.Sc. aufrecht erhalten werden können. Die Prüfungen können auch über die Regelstudienzeit des 4-jährigen Bachelors hinaus abgelegt werden, ggf. mit zur Verfügung stehenden Materialien und nach Vorbereitung im Selbststudium. Weitere Details folgen, da die Planungen noch andauern.
Durch welche Inhalte unterscheidet sich der 3-jährige B.Sc. vom 4-jährigen B.Sc.?
Eine genaue Übersicht über die Inhalte des Ergänzungsmodul Psychotherapie bekommst du in der Grafik "Anforderungen gemäß ApprO" weiter unten.
Kann ich nach der Approbation, die am Ende des Psychotherapie-Masters steht, bereits als Psychotherapeut*in tätig sein?
Approbation berechtigt dazu, den Beruf als Psychotherapeut*in auszuüben. Allerdings ist die Weiterbildung nötig, um mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen zu können. Man kann aber zum Beispiel in Kliniken, in der klinischen Forschung, in Gesundheitsämtern oder Beratungsstellen tätig sein. Die Perspektiven sind jedoch deutlich schlechter, da Psycholog*innen mit Therapeut*innenausbildung weitaus stärker nachgefragt sind.
Werden alle, die den 4-jährigen B.Sc. abschließen, im 1-jährigen M.Sc. zugelassen werden?
Die Bewerbung auf den 1-jährigen Master wird unter ähnlichen Bedingungen erfolgen wie zurzeit auch - vorausgesetzt, der 4-jährige Bachelor wurde in Regelstudienzeit abgeschlossen. Insgesamt kommen auf die 112 Bachelorplätze 85 Masterplätze, die sich auf die dann verschiedenen Masterstudiengänge verteilen. Die Plätze im 1-jährigen Master sind dabei sukzessive zu reduzieren, dementsprechend kann ein Platz nicht garantiert werden.
Ist es möglich, mit dem 4-jährigen B.Sc Psychologie den 2-jährigen M.Sc Psychotherapie zu machen?
Nein, man kann diesen Weg so nicht gehen, da die Zulassungsvoraussetzungen nicht erfüllt werden. Durch eventuelle zukünftige Nachqualifizierung, könnte dieser Weg doch möglich werden.
Ist es möglich, nach dem 4-jährigen B.Sc. den 2-jährigen forschungsorientierten M.Sc. in Konstanz zu machen?
Ja, der 4-jährige Bachelor qualifiziert aller Voraussicht nach für den forschungsorientierten Master.
Entspricht der zukünftige 2-jährige Forschungsmaster inhaltlich dem 1-jährigen M.Sc. und falls nicht, worin unterscheiden sich beide?
Der neue M.Sc. wird aufgrund seiner 2-jährigen Dauer inhaltlich noch mehr sowohl in die Breite als auch in die Tiefe gehen können. Im Gegensatz zu den Kursen im 1-jährigen M.Sc., an denen teilweise auch Bachelorstudierende teilnehmen, wird es im 2-jährigen M.Sc. Kurse geben, die ausschließlich Masterstudierenden (und evtl. Doktorand*innen) vorbehalten sind, weil fortgeschrittene Kenntnisse benötigt werden. Entsprechend wird das Studium im 2-jährigen M.Sc. zusätzlich an Qualität gewinnen.
Ist es möglich, nach Abschluss des 4-jährigen B.Sc. problemlos an eine andere Universität zu wechseln, um einen 2-jährigen M.Sc. zu absolvieren?
Prinzipiell ist es möglich, einen 2-jährigen Master an einer anderen Universität zu absolvieren - in der Vergangenheit gab es hier nur sehr selten Schwierigkeiten. Zu berücksichtigen sind natürlich die Zugangsvoraussetzungen der jeweiligen Universitäten. Für den Master Psychotherapie befähigt der 4-jährige Bachelor aber an keiner Universität, da er nicht die Anforderungen der ApprO erfüllt.
Kann ich mit dem 3-jährigen B.Sc. ins Ausland gehen?
Du kannst mit dem neuen Bachelor ins Ausland gehen. Dadurch, dass die spezifischen psychotherapeutischen Module im 4. Semester durch das Praktikum hinzukommen, wäre es eher empfehlenswert in den ersten Semestern ins Ausland zu gehen. Denn die Anerkennung von im Ausland erbrachten klinischen Leistungen kann nicht unbedingt gewährleistet werden. Du müsstest eventuell damit rechenen, dass du nicht in Regelstudienzeit studieren wirst, wenn du eher am Ende deines Bachelors ins Ausland gehst. Wende dich da aber gerne an unsere Erasmus Koordinatorin Frau Serpil Hummel vom Fachbereich.
Könnte man ein 6 monatiges Praktikum auch im 3-jährigen B.Sc. machen? Wie sieht es aus, wenn man ein Urlaubssemester machen würde?
Ein 6 monatiges Praktikum ist auch im 3-jährigen B.Sc. möglich, allerdings gegebenfalls mit einer Verlängerung der Studienzeit. Ebenso sind Urlaubssemester nach den geltenden Regelungen weiterhin möglich.
Gibt es eine Übersicht der Universitäten, die den polyvalenten Bachelor und den Psychotherapie-Master anbieten?
Ja, hier findest du eine Übersicht, geordnet nach Bundesländern: https://www.che.de/download/psychotherapie-studieren-laender/
Ist ein Auslandssemester am besten möglich im 4-jährigen oder im 3-jährigen Bachelor?
Im 4-jährigen Bachelor ist ein Auslandssemester flexibler gestaltbar.
Im 3-jährigen Bachelor ist das nicht unmöglich, aber Anerkennungen, insbesondere Leistungen im klinischen Bereich, sind gegebenenfalls ab dem 3. Fachsemester schwerer möglich. Daher gilt die Empfehlung, einen Auslandsaufenthalt relativ früh im Studium zu planen oder eventuell eine Verlängerung der Studienzeit in Kauf zu nehmen
Kann ich mich mit dem Zusatzmodul Psychotherapie für den Forschungsmaster bewerben?
Ja, sobald man das Ergänzungsmodul Psychotherapie absolviert hat, studiert man polyvalent, d.h. man hält sich alle Wege offen
Wenn man im 4-jährigen Bachelor bleibt, kann man die Entwicklungspsychologie in einem späteren Semester nachholen und die Prüfung auch im Wintersemester noch schreiben?
Im Wintersemester 2021/22 kann die Entwicklungspsychologie aller Voraussicht nach noch nach den Inhalten des 4-jährigen Bachelors absolviert werden. Anschließend wird Entwicklungspsychologie wird in Zukunft nach den Richtlinien des 3-jährigen Bachelor angeboten, kann dann regulär gehört werden und auch von Studierenden im 4-jährigen Bachelor als Entwicklungspsychologie 1+2 anerkannt werden.
Allgemein gilt: Bei Bedarf werden Vorlesungen des 4-jährigen Bachelors nach Möglichkeit angeboten, solange es StudienanfängerInnen der Kohorte WS 2019/20 in Regelstudienzeit gibt. Prüfungen des 4-jährigen Bachelors können auch weiterhin geschrieben werden, wenn eine Vorlesung nicht mehr gelesen wird, bzw. durch Prüfungen des 3-jährigen Bachelors ersetzt werden.
Wenn man im 4-jährigen Bachelor bleibt, kann man die Vorlesung Methoden 2 in einem späteren Semester noch nachholen?
Wir empfehlen euch Methoden 2 im aktuellen SS2021 zu hören. Die Prüfung Methoden 2 kann auch noch nach dem SS2021 abgelegt werden. Inwiefern aber die Vorlesung in Zukunft noch gelesen wird, ist eher unklar beziehungsweise unwahrscheinlich.
Woraus setzt sich der 3-jährige B.Sc. Psychologie zusammen?
Informationen zu dieser Frage findest du in der folgenden Grafik.
Hier der Überlick, welche Inhalte das "Ergänzungsmodul Psychotherapie" enhält. Dieses Modul muss belegt werden, damit du die Zulassungsvorraussetzungen für den Master Psychotherapie erfüllst.
Ich möchte demnächst ein Psychologiestudium aufnehmen und mir offenhalten, Psychotherapeut*in zu werden. Ist das an der Uni Konstanz möglich?
Falls ich die Wahl zwischen mehreren Unis habe, sollte ich den Studienplatz an der Uni Konstanz annehmen, wenn ich Psychotherapeut*in werden möchte?
An der Uni Konstanz ist es im Moment so, dass es nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen für das Modul Psychotherapie gibt. Das braucht man um die Voraussetzungen für den Master Psychotherapie zu erfüllen. Deswegen könnte es eine gute Idee sein, zu prüfen wie die Bachelor Studiengänge für Psychotherapie an anderen Unis aussehen und sich nicht nur in Konstanz für einen Studienplatz zu bewerben, sondern auch in anderen Bundesländern.
Hier findest du eine Übersicht von den Hochschulen, die den polyvalenten Bachelor anbieten: https://www.che.de/download/psychotherapie-studieren-laender/
Ich habe im WS 20/21 mit dem Studium begonnen und möchte mir die Möglichkeit offenhalten, Psychotherapeut*in zu werden. Was bedeutet das für mein Studium?
Wie verändern sich die Module des Studiengangs?
Hier siehst du den Beispielablaufplan des 4-jährigen Bachelors im Vergleich zu dem des 3-jährigen:
Welche Vorlesungen aus den ersten zwei Semestern muss ich im Falle eines Wechsels nachholen?
- Differentielle Psychologie & Persönlichkeitsforschung (Vorlesung & Übung, insgesamt 5 ECTS & 4 SWS), im 3-jährigen Bachelor fürs 1. Semester vorgesehen
- Entwicklungspsychologie & Pädagogische Psychologie (VL 4 ECTS, Seminar 3 ECTS), im 3-jährigen Bachelor fürs 2. Semester vorgesehen
- Lernen & Gedächtnis (VL 4 ECTS, Seminar 3 ECTS), im 3-jährigen Bachelor fürs 2. Semester vorgesehen
Wie gestalte ich das Sommersemester 2021 so, dass der Wechsel vom 4- in den 3-jährigen B.Sc. möglichst einfach gelingt?
Achtung: Es handelt sich hier nur um Empfehlungen, an die du dich nicht halten musst. Wir haben versucht, die Module so zu verteilen, dass der Aufwand über die Semester hinweg ausgeglichen ist. Weiter unten siehst du die entsprechende Grafik.
Das Modul Entwicklungspsychologie wird im 3-jährigen Bachelor anders gestaltet werden, denn es wird nun auch Pädagogik beinhalten. Deshalb wäre es sinnvoll, wenn du Entwicklungspsychologie 1 im Sommersemester nicht belegst, da das Modul (inklusive Pädagogik) im Wintersemester 2021 angeboten werden soll.
Ähnlich verhält es sich mit dem Modul Wahrnehmung & Kognition. Dieses wird zu einer Vorlesung zusammengefasst und im Wintersemester 2021 angeboten.
Methoden 2 kann im neuen Bachelor nicht angerechnet werden, deswegen solltest du es nur belegen, wenn es dich interessiert.
Du kannst also wie geplant Statistik 2 und Sozialpsychologie 1 & 2 belegen und zusätzlich ein Modul vorziehen, das laut dem bisherigen Bachelor im 4. Semester angesetzt war und im 3-jährigen früher angesiedelt ist. Da bietet sich z.B. Lernen & Gedächtnis sowie Motivation & Emotion an. Du könntest aber auch Klinische 1 (Doppelklausur) belegen. Motivation & Emotion ist im 3-jährigen Bachelor erst für das 3. Semester vorgesehen, es besteht also keine Notwendigkeit, es vorzuziehen. Wenn dir Klinische aber als zu aufwändig erscheint und du davor noch die entsprechenden Grundlagen lernen möchtest, wäre das durchaus eine Möglichkeit.
Da du sozusagen nur Module aus dem bisherigen 2. und 4. Semester tauscht, solltest du keine Zeit verlieren.
Kann ich die Nebenfächer frei wählen?
Wer sich offenhalten möchte, Therapeut*in zu werden, muss laut Prüfungsordnung das sogenannte Ergänzungsmodul Psychotherapie belegen. Es ist Voraussetzung für den Master Psychotherapie, umfasst 15 ECTS und beinhaltet:
- Grundlagen der Psychopharmakologie
- Biologische Psychologie 3
- Präventive Rehabilitation und Psychotherapeutisches Handeln
- Berufsethik und Berufsrecht
- Schlüsselqualifikation
Aufgrund der Tatsache, dass die Uni leider keine ausreichende Finanzierung erhalten hat, wird dieses Modul eine Zugangsbeschränkung haben. Für die Vergabe der Plätze findet ein Auswahlverfahren statt.
Voraussetzung für die Teilnahme am Auswahlverfahren ist das Bestehen der gemäß dem Studienablaufplan in den ersten beiden Fachsemestern vorgesehenen Vorlesungsklausuren sowie der Klausur "Störungslehre" und "Grundlagen der psychologischen Diagnostik und Testtheorie". Die Vergabe der Plätze erfolgt anhand der nach ECTS gewerteten Durchschnittsnote. Voraussichtlich werden 54 Plätze in diesem Modul vergeben.
Bis wann besteht die Möglichkeit des Wechsels in den 3-jährigen Bachelor?
Die Möglichkeit des Wechsels auf Antrag ist bis zum 30.09.2021 vorgesehen.
Welche Auswirkungen hat ein Wechsel in den 3-jährigen B.Sc. auf meine finanzielle Situation während des Studiums?
Für Studienanfänger*innen des Wintersemesters 2020/2021 ist es wahrscheinlich, dass ein Wechsel nicht mit einer Verlängerung des Studiums einhergehen wird. Wenn du bereits dieses Semester Module wie zum Beispiel Klinische Psychologie 1 belegst (siehe Empfehlungen), können dir diese im neuen Bachelor angerechnet werden und du verlierst keine Zeit. Ob man aufgrund eines Wechsels länger braucht, hängt natürlich auch davon ab, was du bereits für Prüfungsleistungen erbracht hast.
Wie läuft der Wechsel formal ab?
Genauere Infos zum Wechsel der Prüfungsordnung folgen.
Kann bei einem Wechsel in den 3-jährigen Bachelor mit einem erhöhten Lern- & Arbeitsaufwand gerechnet werden?
Ein PO-Wechsel kann zusätzlichen Aufwand bedeuten, der FB stellt aber einen Studienplan zur Verfügung, wodurch dieser minimiert wird. Gleichwohl werden einige Veranstaltungen nicht im 4-jährigen Bachlor angeboten und müssen im 3-jährigen Bachelor nachgeholt werden (z.B. Entwicklungs- & Pädagogische Psychologie, Differentielle Psychologie), während nicht alle Veranstaltungen des 4-jährigen Bachelor im 3-jährigen Bachelor anerkannt werden können (z.B. Überblick über die Anwendungsfächer)
Wie lange bleiben der 4-jährige B.Sc. und der darauffolgende 1-jährige M.Sc. noch bestehen?
Die Studiengänge bleiben bis auf Weiteres bestehen. Jeder, der im 4-jährigen Bachelor immatrikuliert ist, wird auch die Möglichkeit bekommen, diesen abzuschließen. Derzeit ist noch nicht geklärt, wann der 1-jährige Master ausläuft.
Ist der 3-jährige Bachelor notwendig um später in Feldern wie der neuropsychologischen Forschung tätig zu sein?
Nein.
Sollte ich mich bei Unis in anderen Bundesländern bewerben, um meine Chancen auf einen Platz im 3-jährigen B.Sc. Psychologie zu erhöhen?
Wenn ein Studium in einem anderen Bundesland für dich infrage kommt, wäre es durchaus sinnvoll, wenn du diese Möglichkeit prüfst. Exmatrikulieren solltest du dich natürlich erst, wenn du einen Platz an einer anderen Uni erhalten hast.
Hier findest du eine Übersicht der Unis, die den polyvalenten Bachelor anbieten - sortiert nach Bundesländern:
https://www.che.de/download/psychotherapie-studieren-laender/
Könnte ich theoretisch beide Bachelorstudiengänge nacheinander machen (z. B. wenn ich nach Abschluss des 4-jährigen Bachelors feststelle, dass ich doch Therapeut*in werden möchte)?
Voraussetzung dafür, einen Studienplatz im neuen Studiengang zu bekommen, nachdem man den alten abgeschlossen hat, wäre, dass die Uni, bei der man sich bewirbt, die Studiengänge als ausreichend unterschiedlich einstuft. Die Zulassungsbedingungen sind in solchen Fällen erschwert. Außerdem würde ein solches Vorgehen ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Darüber hinaus würde ein weiterer Bachelor nach dem bereits abgeschlossenem 4-jährigen Bachelor als Zweitstudium zählen. Dessen Finanzierung ist nicht mit BAFöG möglich. In Baden-Württemberg werden für das Zweitstudium 650€ je Semester erhoben. Außerdem sind in solchen Fällen die Zugangsbedingungen zu zulassungsbeschränkten Studiengängen erschwert.
Wenn du nicht mit ziemlicher Sicherheit ausschließen kannst, dass du Therapeut*in werden möchtest und diese Entscheidung vertagen willst, bist du gut beraten, zum Wintersemester 2021/22 ins neue System zu wechseln. Je länger du mit dem Wechsel wartest, desto schwieriger wird es.
Grafik zur Gestaltung des Sommersemesters 2021
In der folgenden Grafik siehst du die Möglichkeiten, wie du dein Sommersemester 2021 gestalten kannst, wenn du in den neuen Bachelor wechseln möchtest.
Falls du im WS 20/21 mit dem Studium angefangen hast und zum nächsten WS 21/22 in den 3-jährigen Bachelor wechseln möchtest, dann sind dies hier die Empfehlungen vom Fachbereich für dein SS 21. Bitte beachte, dass es sich nur um Empfehlungen handelt, du musst dein Sommersemester nicht so gestalten. Siehe Frage oben "Wie gestalte ich das Sommersemester 21 so, dass der Wechsel vom 4- in den 3-jährigen Bachelor möglichst einfach gelingt?"
Ich habe im WS 2019/20 mit dem Studium begonnen und frage mich, was die Reform für mich bedeutet?
Kann ich in den 3-jährigen Bachelor wechseln?
Zum aktuellen Zeitpunkt ist ein Wechsel den Studienanfänger*innen des WS 20/21 vorbehalten, da diese sonst keinerlei Möglichkeit haben, Psychotherapeut*innen zu werden.
Allerdings wird angestrebt, Nachqualifikationen für diejenigen anzubieten, die ebenfalls den Master Psychotherapie machen möchten. Diese würden z.B. Differentielle Psychologie & Persönlichkeitspsychologie sowie Pädagogik beinhalten, also Bestandteile des 3-jährigen Bachelors, die dem 4-jährigen fehlen. Sobald hierzu neue Informationen vorliegen, geben wir diese an euch weiter.
Für den Fall, dass ein Übergang in den neuen Weg möglich sein wird, möchten wir euch hier darüber aufklären, welche Implikationen das für euer Studium und die Weiterbildung hätte.
Ist der neue Weg für jeden besser geeignet?
Diese Frage kann man so pauschal nicht beantworten. Beide Wege haben ihre Vorteile und diese muss jeder individuell abwägen. Im Folgenden findest du einige Aspekte, die du bei der Entscheidung berücksichtigen solltest - einmal in Textform und unter den Fragen als Tabelle.
- Flexibilität & Ausbildungsdauer: Für den neuen Weg spricht die Tatsache, dass du keinerlei Zeitdruck hast, mit Studium und Ausbildung fertig zu werden. Wer den alten Weg beschreiten will, hat nur bis 2032 Zeit für dessen Abschluss. Bei Aufnahme des Studiums im Wintersemester 2019/20 und einer Regelstudienzeit von 5 Jahren (Bachelor + Master) sowie einer durchschnittlichen Ausbildungszeit von 5,3 Jahren bleiben etwa noch 1,5 Jahre Puffer. Natürlich hängt das auch davon ab, ob man die Ausbildung in Teilzeit (5 Jahre) oder Vollzeit (3 Jahre) macht. Für die Weiterbildung als Teil des neuen Weges sind 5 Jahre Vollzeit vorgesehen. Nach der aktuellen Planung wird es auch möglich sein, sie in Teilzeit zu absolvieren, sodass zumindest die Flexibilität erhalten bleibt, auch wenn sich die Ausbildungsdauer natürlich dementsprechend verlängert.
- Finanzen: Der alte Weg setzt voraus, dass die PiA ihre Ausbildung zu einem Großteil selbst finanzieren. Während der stationären Zeit wurde die Mindestvergütung dank der Reform immerhin auf 1000€ festgesetzt. Wenn man das allerdings durch die 26h teilt, die bei einer Vollzeit-Ausbildung pro Woche mindestens anfallen, kommt man gerade mal auf 8,66€ pro Stunde, bleibt also trotzdem noch unter dem Mindestlohn. Als PiW hingegen wird man wesentlich besser bezahlt (ca. 4000€ Vergütung während der stationären Praxistätigkeit PT 1) und muss seine Seminare nicht selbst finanzieren. Außerdem werden PiW sozialversicherungspflichtig angestellt.
- Zeitverlust: Wer vom alten ins neue System wechseln möchte, verliert Zeit, in der er bereits Geld verdienen könnte. Im Falle eines Wechsels müsste man wahrscheinlich sein Studium verlängern, da Module wie Differentielle Psychologie & Persönlichkeitsforschung, Pädagogische Psychologie und Grundlagen der Pharmakologie bisher nicht angeboten werden und für frühere Semester angedacht sind.
- Praktika: Auch die Pflichtpraktika des neuen Bachelors müssen gewisse Voraussetzungen erfüllen. So teilt sich das Praktikum 'Psychotherapie' auf in ein 4-wöchiges Orientierungspraktikum sowie eine „Berufsqualifizierende Tätigkeit 1: Einstieg in die Praxis der Psychotherapie“ im Umfang von 6 Wochen. Das heißt, statt einem 26-wöchigen Pflichtpraktikum in irgendeinem psychologischen Bereich wie es der alte Weg vorsah, wird nun explizit ein Praktikum im Bereich der Psychotherapie verlangt, wenn man sich für den Master Psychotherapie qualifizieren möchte. Ausführlichere Infos siehe "Welche Voraussetzungen muss mein Praktikum laut der neuen Prüfungsordnung erfüllen, wenn ich es mir im 3-jährigen Bachelor anrechnen lassen will?"
- Planungssicherheit: Der alte Weg ist bereits erprobt und wurde von unzähligen Auszubildenden durchlaufen. Den neuen Weg betreffend sind noch einige Fragen offen, die sich vermutlich erst im Laufe der Zeit mit der nötigen Erfahrung klären werden. Die neue Weiterbildungsordnung wird nach unserem Stand noch im April 2021 verabschiedet werden.
- Leistungsdruck: Dass der Notendruck zum Studiengang Psychologie gehört wie Freud zu seiner Couch, ist leider ein Fakt. Aufgrund des Masterplatzmangels studiert es sich für die meisten nicht gänzlich entspannt. Aufgrund der Tatsache, dass Konstanzer Studis mit Studis aus ganz Deutschland um die 42 Plätze im neuen Master konkurrieren werden, die ebenfalls im 3+2 System sind, darf man vermuten, dass der NC für den neuen Master höher sein wird, weil die Nachfrage größer ist.
Hat die Reform auch etwas am alten Weg verändert?
Tatsächlich wurde dank der Reform die Mindestvergütung für PiA auf 1000€ in der stationären Zeit festgesetzt. Insofern verbessert sich die Situation der PiA immerhin etwas.
Welche Voraussetzungen muss mein Praktikum laut der neuen Prüfungsordnung erfüllen, wenn ich es mir im 3-jährigen Bachelor anrechnen lassen will?
Das Praktikum 'Psychotherapie' teilt sich auf in ein 4-wöchiges Orientierungspraktikum sowie eine „Berufsqualifizierende Tätigkeit 1: Einstieg in die Praxis der Psychotherapie“ im Umfang von 6 Wochen. Folgendes steht in der ApprO zum Orientierungspraktikum:
"Das Orientierungspraktikum findet in interdisziplinären Einrichtungen der Gesundheitsversorgung oder in anderen Einrichtungen statt, in denen Beratung, Prävention oder Rehabilitation zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung psychischer Gesundheit durchgeführt werden und in denen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychologische Psychotherapeuten oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten tätig sind."
Darüber hinaus heißt es, die BQT1 müsse in Einrichtungen der psychotherapeutischen, psychiatrischen, psychosomatischen oder neuropsychologischen Versorgung oder in interdisziplinären Behandlungszentren mit Psychotherapieschwerpunkt durchgeführt werden.
Das heißt, statt einem 26-wöchigen Pflichtpraktikum (alternativ zwei 13-wöchigen Pflichtpraktika), das mindestens 70% an psychologischen (nicht zwingend psychotherapeutischen!) Tätigkeiten beinhalten musste, wie es der alte Weg vorsah, werden nun explizit Praktika im Bereich der Psychotherapie verlangt, wenn man sich für den Master Psychotherapie qualifizieren möchte.
Kann ich mir Praktika, die ich vor dem Studium absolviert habe, als Teil des Forschungs-/Orientierungspraktikums/der BT1 anrechnen lassen?
Laut der Prüfungsordnung kannst du dir einschlägige berufs-/forschungspraktische Tätigkeiten auf das Praktikum anrechnen lassen. Vermutlich betrifft das allerdings eher das Orientierungspraktikum.
Was mache ich, wenn mein Praktikum nicht die Anforderungen der neuen PO erfüllt?
In diesem Fall musst du ein weiteres Praktikum absolvieren, das den Vorgaben der neuen Prüfungsordnung entspricht.
Welche Möglichkeiten bleiben mir, wenn ich (falls möglich) in den 3-jährigen Bachelor wechsle, dann aber keinen Masterplatz in Psychotherapie bekomme, weil der NC zu hoch ist?
Dass du im 4-jährigen Bachelor studierst, hat den Vorteil, dass Konstanz die einzige Universität in ganz Deutschland ist, die noch das 4+1 System anbietet. Bei einem Wechsel in den 3-jährigen Bachelor (und somit das 3+2 System), konkurrierst du plötzlich (theoretisch) mit Studierenden aus ganz Deutschland um die 42 Plätze des neuen Psychotherapie-Masters. Die hohe Nachfrage und das gleichzeitig geringe Angebot werden für einen entsprechend hohen NC sorgen. Was also, wenn du in den neuen Bachelor wechselst (oder dich anschließend nachqualifizierst), dann aber keinen Masterplatz bekommst? Zunächst einmal besteht natürlich die Möglichkeit, den Master an einer anderen Universität oder einer privaten Hochschule zu machen. Hierbei ist darauf zu achten, dass dieser die durch die Approbationsordnung festgelegten Voraussetzungen für die Weiterbildung erfüllt. Das Gleiche gilt für Universitäten im Ausland, die einen Teil ihrer Plätze z.B. über Studierfähigkeitstests vergeben. Diese sind in keinster Weise verpflichtet, ihre Studiengegebenheiten den durch die ApprO spezifizierten Bedingungen für die Weiterbildung in Deutschland anzupassen. Du solltest also abklären, ob ein solcher Master dich für eine Weiterbildung qualifiziert.
Ich möchte während der Ausbildung zum*r Psychotherapeut*in promovieren und/oder eine Familie gründen. Soll ich den alten Ausbildungsweg gehen oder den neuen?
Am 24.04.2021 wurde die Muster-Weiterbildungsverordnung im Deutschen Psychotherapeutentag beschlossen und sie sieht für die Weiterbildung 5 Jahre Vollzeit vor. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, ist nach aktuellem Stand auch eine Weiterbildung in Teilzeit möglich.
Da die Ausbildung nach dem alten Weg allerdings bis 2032 abgeschlossen sein muss, bleibt hier wenig Raum für Flexibilität. In Härtefällen kann bis 2035 Zeit gewährt werden. Bislang gibt es leider keine Infos dazu, was als “Härtefall” zählt.
Sollte ich (wenn möglich) in den neuen Bachelor wechseln, wenn ich weiß, dass ich kein*e Psychotherapeut*in werden möchte?
Dafür, im 4-jährigen Bachelor zu bleiben, spricht, dass deine Chancen auf einen Masterplatz sehr hoch sind, da Konstanz die einzige Uni ist, die für den 1-jährigen Master qualifiziert. Möchtest du einen Master an einer anderen Uni absolvieren, würdest du also ein Jahr länger studieren. Wenn du hingegen einen Wechsel vornimmst, kannst du dich ohne Zeitverlust für einen 2-jährigen Master an einer beliebigen Uni bewerben.
Welche Vor- und Nachteile haben der bisherige und der reformierte Weg?
In der folgenden Tabelle sind diese aufgelistet.
Hier siehst du eine Übersicht über verschiedene Vor- und Nachteile des bisherigen Weges und des reformierten Weges. Welcher Weg für dich der "richtige" ist, ist also eine sehr individuelle und persönliche Entscheidung.
Ich studiere in einer besonderen Lebenslage (in Teilzeit, habe Kinder/ anderweitige Verpflichtungen/ pflege Angehörige/ bin physisch oder psychisch beeinträchtigt/ im Asyl etc.)
Welche Möglichkeiten gibt es, wenn ich nicht bis 2032 mit dem alten Ausbildungsweg fertig werde?
Falls du deine Psychotherapieausbildung bis 2032 nicht beenden kannst, ist es möglich einen Härtefallantrag zu stellen. Hier wird individuell entschieden, ob eine Verlängerung der Ausbildung bis 2035 genehmigt wird.
Kann ich zB. als Student*in Sozialer Arbeit/Erziehungswissenschaften den reformierten Psychotherapie-Master machen und eine Ausbildung zum*r Kinder- & Jugendlichenpsychotherapeut*in machen?
Wenn du dein Studium vor dem 31.08.2020 aufgenommen hast ja. Ansonsten nicht, denn nach dem neuen Weg befähigt nur ein polyvalenter Bachelor Psychologie für den Psychotherapie-Master, welcher wiederum für die Weiterbildung qualifiziert.
Dieses FAQ ist ein Produkt der Studierenden der Fachschaft Psychologie der Universität Konstanz.
Alle Angaben sind nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Für die Richtigkeit der Inhalte übernehmen wir keine Gewähr. Diese Seite ersetzt keine individuelle Studienberatung.
Stand des FAQ: 29.04.2021